Erlebnisreiche Eseltouren

Bricklebrit

Bricklebrit war das Zauberwort für den Goldesel aus Grimms Märchen, um Gold vorne wie hinten auf einem Tuch auszuscheiden. In unserer vom Materiellen geprägten Zeit ist das Reisen mit Eseln mehr als nur Gold wert. Für uns bedeutet das Zauberwort „Bricklebrit“ 

Wir bieten dir mit unseren Eseltrekking-Touren eine nachhaltige Reise in direkter Verbindung mit der Natur.

Biodiversität

Die Natur in Europa ist geprägt durch ihre vielfältigen Kulturlandschaften. Durch extensive Bewirtschaftung des Naturraums über teils Jahrhunderte haben sich einmalige Landschaftsformen herausgebildet. Bekannte Kulturlandschaften sind beispielsweise die Heide, Korkeichwälder und Streuobstwiesen. In diesen speziellen Umweltbedingungen konnten sich vielfältige Artengemeinschaften herausbilden. Diese Biodiversität kann bei einer entschleunigten Reise mit dem Esel hautnah und intensiv erlebt werden.

Charmante Kooperation mit LangohrenEsel sind freundliche, neugierige und großmütige Tiere. Als Gebirgstiere sind sie absolut trittsicher und eignen sich daher seit Tausenden von Jahren als Lasttiere auch in unwegsamem Gelände.

Einen hoch motivierten Esel zu führen, ist keine Kunst. Diffizil wird es, wenn der Esel stärkeres Interesse an der Vegetation hat als am Laufen. Solchen Situationen muss sofort mit liebevoller Konsequenz begegnet werden. Denn hat der Esel erst einmal angefangen zu fressen, benötigt es einiges an Überzeugungskraft, um ihn zum Weiterlaufen zu bewegen. Manche Esel versuchen sich durch Voranpreschen der Führung zu entziehen. Läuft der Esel vor einem, hat man kaum eine Chance durch Körperkraft den Esel in seinem Tempo zu stoppen. Es gilt beim Führen des Esels diese Vorhaben bereits im Vorfeld zu unterbinden. Auf sehr direkte Weise erhält man vom Esel ein Feedback zur eigenen Führungskompetenz. Er folgt nur dann, wenn der Führende die Sicherheit vermittelt, dass er überzeugt davon ist, wohin er führt.  Wenn die Rollenverteilung – wer führt und wer folgt – geklärt ist, ist das gemeinsame Vorankommen ein Vergnügen.

Häufig werde ich gefragt, ob der Esel stur, und eine Reise mit einem Pferd zum Tragen der Lasten erstrebenswerter sei. Diese Frage kann ich eindeutig verneinen. Der Esel ist nicht stur, sondern er handelt überlegt. Während die aus der Steppe stammenden Pferde Fluchttiere sind, konnten Esel sich in ihrem gebirgigen Habitat nur erhalten, in dem sie nicht „kopflos“ losrennen, sondern sich die nächsten Schritte gut überlegen. 

Das Tempo in dem man sich mit dem Esel bewegt wird hauptsächlich bestimmt durch die Umweltfaktoren, wie das Gelände oder das Wetter, und den Esel selbst. Es geht nicht darum in einer bestimmten Zeit eine Strecke zu schaffen, sondern vielmehr im Hier und Jetzt unterwegs zu sein mit ausreichenden Gelegenheiten, um seine Umgebung bewusst wahrzunehmen. Das Gehen mit einem Esel bedeutet nicht nur die Entschleunigung vom alltäglichen Stress. Der Minimalismus einer mehrtägigen Eseltour trägt dazu bei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

BegegnungenEsel sind wahre „Herzensöffner“. Durch ihr ruhiges Wesen laden sie den Menschen geradezu ein, näher zu kommen. Ein eindrucksvolles Erlebnis für mich persönlich war ein Marathonläufer, der nach 35 Kilometern an uns vorübergelaufen war und direkt umgedreht ist. Er wollte für seine Tochter, die Esel so sehr liebt, ein Foto von den Eseln schießen.

Mit Eseln unterwegs öffnen sich nicht nur die Herzen, sondern auch Türen, die für den „normalen“ Wanderer verschlossen bleiben. Sehr häufig entwickeln sich spontan Gespräche mit Passanten, die ein echtes Interesse an den Tieren haben.

ResilienzförderungResilienz ist die Fähigkeit mit Problemen, Veränderungen und Krisen konstruktiv umzugehen, um handlungsfähig zu bleiben und im Ergebnis gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Resilienz ist damit das Lächeln und die innere Ruhe im chaotischen Sturm. Eine Tour mit einem Esel ist nur bedingt planbar. Letztendlich bestimmt er, welche Herausforderungen bestehen. Es liegt am Menschen, eine Lösung dafür zu finden. Resilienz kann erlernt werden und das Eseltrekking fördert sie in besonderem Maße.

Team Esel-MenschEsel sind großartige Teamplayer. Von Dominanzgehabe lassen sie sich nicht beeindrucken. Der Esel macht aus freiem Willen mit. Aber er achtet sehr darauf, dass deine Ansagen, authentisch sind – anderenfalls bleibt er stehen und denkt darüber nach. Vertraue ihm, dass er den besten Weg für sich findet. Er ist trittsicherer als du. Je größer das Vertrauen zwischen Mensch und Esel ist, desto besser können Hindernisse auf der gemeinsamen Reise überwunden werden.

Es gilt beim

Eselwandern, den Weg zu finden,

Eselpilgern, den Sinn zu finden,

Eseltrekking, die Lösungen zu finden.

Was ist der Unterschied zwischen Eselwandern, Eselpilgern und Eseltrekking?

Alle drei Begriffe bezeichnen das Gehen in der Landschaft mit einem Esel. Es besteht jedoch ein riesiger Unterschied, ob man mit Eseln „einfach nur so“ wandert oder mit dem Esel von Station zu Station pilgert oder sich unabhängig von Unterkünften mit dem Esel fortbewegt. Dieser Unterschied ist vor allem spürbar in der Ausrüstung, die mitgeführt werden muss.

Eselwandern

Eselwandern

Eselwanderungen sind stundenweise, aber auch über mehrere Tage möglich. Dabei wird der Esel entweder garnicht oder nur mit einer kleinen Tragetasche bepackt, die beispielsweise ein Picknick enthält. Da der Transport von Eseln aufwändig ist, führt die Tour meistens als Runde zurück zum Ausgangspunkt.

Wir bieten Eselwanderungen in kleinen Gruppen von vier bis sechs Personen an ausgewählten Wochenenden an.

Eselpilgern

Eselpilgern

Über mehrere Tage wird eine Strecke mit dem Esel etappenweise zurückgelegt, wobei die Unterkunft am Ende jeder Etappe festgelegt ist. Sowohl Mensch als auch Esel erhalten ein geschütztes Nachtlager, ausreichend zu Trinken und zu Essen. Da die Unterkunft jede Nacht wechselt, trägt der Esel die persönlichen Sachen des Menschen auf den Tagestouren. In der Regel werden die Distanzen beim Eselpilgern so geplant, dass die Etappenziele mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erreicht werden können.

Eseltrekking

Eseltrekking

Auch das Eseltrekking beschreibt eine mehrtägige Reise mit dem Esel, mit dem Unterschied, dass alle Ausrüstungsgegenstände von einem Rastplatz zum anderen mitgeführt werden. Die Ausrüstung umfasst neben den persönlichen Sachen sowie die Koch- und Schlafstätte auch das Koppelmaterial, um den Esel über Nacht sicher einzäunen zu können. Das Eseltrekking bietet somit die größtmögliche Flexibilität aber auch Ungewissheiten, oder nennen wir es einfach „Abenteuer“.

Vorbereitung

Wenn du dir unsicher bist, ob das Gehen mit Esel „dein Ding“ ist, lege ich dir eine kurze Eselwanderung im Vorfeld ans Herz. Dabei erfährst du erste Grundlagen, auf was zu achten ist, wenn du einen Esel führst. Bei Interesse können wir dir die Touren von folgenden Höfen empfehlen:

Um mit dem Esel mithalten zu können, musst du kein großer Sportler sein. Für den Beginn deiner Reise werden wir berücksichtigen, dass du nicht im Training stehst, und die Tagesetappen langsam von zehn Kilometern je nach Kondition steigern. Am besten bereitest du dich körperlich vor, wenn das Wetter lacht und du dir ein Picknick in deinen Rucksack packst. Suche dir ein Ziel, das du in einer Stunde erreichst. Dort dürftest du ungefähr fünf Kilometer zurück gelegt haben. Wichtig ist, dass du deine Schuhe für die Tour vorher einläufst. Ob du sie Zuhause oder beim Einkaufen trägst, ist zunächst egal.

Natürlich wollen wir dich nicht ins kalte Wasser schmeißen. Bei Bedarf unterstützen wir dich durch ein Coaching, damit du aus deiner Eseltrekking-Tour den maximalen Mehrwert erzielen kannst.
Dieses Resilienzcoaching ist speziell auf die Eseltrekking-Tour ausgerichtet. In mehreren Online-Sitzungen erhälst du Instrumente an die Hand, um die Resilienzförderung durch die Tour noch nachhaltiger, effektiver und bewusster zu erleben.

im Gepäck

Ein Esel kann bis zu 20% seines eigenen Körpergewichtes tragen, demnach ist es kein Problem Sancho mit 60 Kilogramm bis maximal 70 Kilogramm zu bepacken. Der Packsattel inklusive der leeren Taschen sowie das Eselequipment wiegen ca. 25 Kilogramm, so dass er noch 30 bis 35 Kilogramm Gepäck zusätzlich tragen kann.

Ausrüstung für den Esel

Natürlich benötigt der Esel Einiges, das in die Packtaschen gehört. Ein faltbarer Eimer, (meist) leere Wassersäcke sowie die Utensilien für seine Körperpflege sind grundlegend. Bei allem Vertrauen sind eine Anbindevorrichtung sowie ein E-Zaun für die Nachtkoppel trotzdem unentbehrlich.

Was beim Trekking dabei sein sollte

Ein großes Zelt sowie zwei Tarps. Sie können gegen Feuchtigkeit von oben oder von unten verwendet werden.

Für die Zubereitung der warmen Mahlzeit ist ein Kocher (Gas und Spiritus) verfügbar. Geschirr und Besteck sind zweifach vorhanden. Auch die Utensilien für den Abwasch sind dabei.

  • Brot, Honig, Aufschnitt
  • Reis, Nudeln, Instantgerichte, Haferflocken
  • Brühwürfel, Salz, Gewürze
  • Tomatenmark, Zwiebel, Knoblauch, Obst
  • Erdnüsse, Trinkjoghurt, gekochte Eier
  • Kaffee, Tee, Multivitamintabletten

Die Notstromversorgung wird mit einer Powerbank und einem Solarpanel sichergestellt. Eine Erste-Hilfe-Tasche und natürlich Klopapier sind ebenfalls sehr nützliche Asseccoires für den Fall der Fälle.

Deine Ausrüstung (Empfehlung)

unterwegs

Je nach Gelände und Kondition laufen wir 10 bis 30 Kilometer am Tag. Nachts schlafen wir in einem Zelt oder unter freiem Himmel. Entweder wir finden einen Ort, an dem wir aufgenommen werden, beispielsweise auf einem Campingplatz oder einem Bauernhof, oder wir biwakieren dort, wo es geeignet scheint. 

Mindestens einmal pro Woche wird ein Ruhetag eingelegt. Vorzugsweise an einem Ort mit Infrastruktur, um warm zu duschen, Wäsche zu waschen, Proviant aufzufüllen und das Material und sich selbst zu pflegen. Wann der Ruhetag eingelegt wird, ist unabhängig vom Wochentag, er richtet sich vielmehr nach den Bedürfnissen des Esels, der Menschen oder schlicht nach der Wettervorhersage.

Tagesablauf beim Eseltrekking

Wir stehen mit der Sonne auf. Nach dem Frühstück packen wir unser Nachtlager zusammen und putzen den Esel, bevor er gesattelt wird. Wenn die Koppel abgebaut und alles verstaut ist, wird der Esel bepackt. Bis wir loslaufen ist der Tag schon ein bis zwei Stunden vorangeschritten.

Der erste Wegabschnitt verläuft hoch motiviert und zügig, so dass die erste Fresspause für den Esel nach ca. 1,5 Stunden guten Gewissens eingelegt werden kann. Um den Eselrücken zu entlasten werden die Packtaschen während der Pausen abgenommen. Nach ca. 20 – 30 Minuten wird der Esel wieder bepackt und es geht weiter über Stock und Stein. So wechseln sich Laufen und Pausen ungefähr in diesem Rhythmus ab, bis wir unser Lager aufschlagen. Bestenfalls an einem Ort, an dem es ausreichend Wasser für den Esel gibt. Anderenfalls müssen wir nach dem Herrichten des Lagers uns erneut aufmachen, um ungefähr 20 Liter Wasser für den Esel und drei bis vier Liter für jeden von uns zu besorgen.

Als erstes wird der Esel abgesattelt, die Hufe kontrolliert und eine Koppel abgesteckt. Gegebenenfalls ist ein provisorischer Regenunterstand für den Esel zu errichten (Tarp abspannen). Danach richten wir das Zelt oder ein anderes Nachtlager für uns her. Bevor es zum gemütlichen Teil übergeht, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Körperreinigung, so denn eine Waschmöglichkeit vorhanden ist.

Die Zubereitung einer warmen Mahlzeit erfolgt klassisch mit Hilfe eines Campingkochers. Den Aufbau nutzen wir auch gleich, um Tee, Kaffee oder nur warmes Wasser für den nächsten Morgen vorzubereiten, der in eine kleine Thermoskanne umgefüllt wird. In kalten Nächten ist sie dann gleichzeitig als Wärmflasche im Schlafsack dienlich. Müde und um viele Tageseindrücke bereichert kriechen wir nach einer Reflektion des Tages in unsere Schlafsäcke.

Packesel Sancho

Sancho

Esel

Sancho ist ein 134 cm großer kräftiger Wallach aus Portugal. Sein Schritttempo harmoniert gut mit einem entspannten Wanderer. Er ist dem Menschen sehr zugewandt und trottet brav hinterher – selbst durch Pfützen. Wie jeder Esel möchte Sancho besonders beim ersten Kennenlernen wissen, wer der Anführer ist. Gegenüber Hunden verhält er sich lässig.

Du

Eseltrekker

Du hast Freude daran, dich in unterschiedlichsten Landschaften zu bewegen und Natur hautnah erleben. Du möchtest Esel gerne (besser) kennenlernen und hast kein Problem damit, die Bedürfnisse des Esels deinen eigenen voran zu stellen. Du kannst und willst auf deinen alltäglichen Luxus verzichten und liebst das Abenteuer. 

Eseltrekker

Beate

Guide

Beate hat zu einer Zeit Umweltschutz studiert, als Wissenschaftler noch ernsthaft diskutierten, ob es einen menschengemachten Klimawandel geben wird. Ihre bisherigen Eseltrekkingtouren führte sie durch unterschiedlichste Regionen in Deutschland sowie durch Portugal und Spanien.

Deine Freunde

Falls du eine Tour mit dem Esel ohne Guide planst, sollte mindestens eine Person den Umgang mit Equiden (Pferd oder Esel) kennen.

Dein Kind

Für Kinder unter 12 Jahren ist die Tour definitiv ungeeignet.

Dein Hund

Gechillte Hunde ohne Hüte- oder Jagdtrieb gegenüber dem Esel können nach Absprache mitlaufen.